Groß-Gerauer Echo vom 23.02.2011, K. Gründel
Von "Kummer" zu "Am-End"
Kappensitzung: Fastnachter des Leeheimer Carneval Vereins sorgen von Beginn an für prima Stimmung in der Kulturhalle
Charlie Chaplin, Marilyn Monroe, John Wayne und andere Hollywood-Stars, aber auch Figuren wie Mickey und Minnie Mouse sowie Batman kamen am Samstag in die Leeheimer Kulturhalle. Ab der ersten Minute waren die rund 300 Narren bei der Kappensitzung, zu der der Leeheimer Carneval Verein (LCV) unter dem Motto "Hollywood - Stars und Sternchen" eingeladen hatte, in bester Stimmung. Begeistert klatschten sie zu den Klängen des Musikzugs Leeheim, geleitet von Markus Petri, und jubelten dem einmarschierenden Elferrat samt Sitzungspräsident Horst Reinhardt zu.
Als erster Redner stieg in die Bütt die "schönste Braut Deutschlands", wie sich Stephan Orth selbst nannte. Als Braut Waltraud Dörr, bekleidet mit einem satinglänzenden weißen Hochzeitskleid, erzählte er, wie er Traummann Herbert Rappel kennen gelernt habe: Bei einer "Ü-150-Party", bei der es nicht auf das Alter, sondern auf das Gewicht ankomme. Mit seinen Geschichten über Junggesellenabschied und Wahl des Doppelnamens "Dörr-Rappel" erntete er viele Lacher.
"Was wäre Leeheim ohne seine Garde?", rief Reinhardt sodann und gab die Bühne frei für die "Twisters" unter der Leitung von Sabine Dörr. Nicht nach Hollywood, dafür aber nach Bollywood versetzte die Bauchtanzgruppe "Shakira", geleitet von Angela Gerhardt, die Gäste. Gekonnt ließen die Tänzerinnen in ihren schillernden Bauchtanzkleidern ihre Hüften kreisen und bauten auch einige Showeffekte in ihre Darbietung ein.
Als Tanzpaar "Doppelkopf" rissen im Anschluss Rainer Antoniuk und Sascha Reinhardt das Publikum zu begeisterten Pfiffen hin. Ob bei klassischem Ballett oder Gardetanz: Das Repertoire der beiden von Sabine Dörr Trainierten reichte von witzigen Bewegungen bis zu betont ungelenken Hebefiguren.
Was er als "Integrationsbeauftragter von Riedstadt in Leeheim" mache, erklärte Jochen Heddäus. Er sorge dafür, dass Leeheim endlich in Riedstadt integriert werde und nicht das fünfte Rad am Wagen sei. Er setze auch nach der gescheiterten Bürgermeisterkandidatur Patrick Fiederers weiter auf ihn und richte schon jetzt eine Residenz für "Patrick I." auf Hof Hayna ein. "Es hätte nicht schlimmer kommen können", resümierte er: "Erst hatten wir einen, der hieß Kummer, jetzt haben wir einen, der heißt Am-End."
Mit einer perfekten Choreografie, geschmeidigen Bewegungen und akrobatischen Figuren begeisterten die "Piranhas", trainiert von Nicole Abels. Das Publikum ließ die Tänzerinnen, wie auch die anderen Tanzgruppen dieses Abends, erst nach einer Zugabe gehen.
Beim letzten Auftritt vor der Pause sorgten die Kerweborsch für Stimmung. Sven Härter und Adrian Baldewein präsentierten ihr "ausgeklügeltes Fitnessprogramm". Nicht erst, als sie ihre Bademäntel wegschleuderten und sich in hautengen neonfarbenen Hosen präsentierten, grölte das Publikum. Patrick Schaffner und Michael Steinmetz sorgten schließlich mit ihrem "kleinen Kerwevatter" für Stimmung, der zu bekannten Schlagermelodien tanzte und sang.
Den zweiten Teil der Sitzung eröffneten die "Walldorfer Scherzbuben" Patrick Fiederer und Horst Schäfer. Schon bei ihrem Einzug hielt es die Narren kaum auf ihren Plätzen. Zwischen den Gesangseinlagen witzelten die Musiker über die Erfelder, die Fiederer bei der Bürgermeisterwahl aus dem Rennen geworfen hätten, gaben zu, dass sie niemals in das "gefährliche Erfelden" fahren würden und ließen auch gegenseitig kein gutes Haar aneinander.
Alles andere als "XS" präsentierte sich die Gruppe "XS Showtanz". Mit einer witzigen Choreografie brachten die neun Tänzerinnen, die Anika Jung trainiert, in ihren pink-weißen Kostümen Schwung in den Saal.
Großen Applaus erntete Uwe Reibold, der als "Gewinner einer Flugreise" in die Bütt stieg und von Malheuren während seiner Reise nach Paris, der Begegnung mit Claudia Schiffer und schließlich der Kaperung seines Flugzeugs erzählte.
Geheimnisvoll geisterten die Tänzerinnen der "Fairytales" aus allen Ecken des Saals zur Bühne. In atemberaubender Geschwindigkeit tanzten sie zum Hit "Dschinghis Khan" und zeigten in ihren rot-schwarzen Uniformen eine märchenhafte Performance, die Anja Schorsch einstudiert hatte.
Mit Werner Wiesenäcker kam schließlich ein leidgeplagter Ehemann auf die Bühne. Den ganzen Tag höre er immer wieder Stimmen, die auf ihn einredeten, berichtete er. Hinter ihm standen ein Engel, gespielt von Ellen Wiesenäcker, und der Teufel (Angela Gerhardt) und redeten ihm ins Gewissen.
In blau-weißen Kostümen und mit blauen Perücken huschten schließlich die Tänzerinnen der Showtanzgruppe "Desaster" über die Bühne. "Ich bin total überrascht, ich sage nicht mehr viel dazu", zollte Horst Reinhardt den Tänzerinnen und ihrer Trainerin Jessica Koch Respekt. Ihr Auftritt ging schließlich in das Finale über.